Emotionale Validierung: Der Schlüssel zu besseren Beziehungen

Emotionale Validierung ist eine essenzielle Fertigkeit, die es uns ermöglicht, zwischenmenschliche Beziehungen zu vertiefen, Vertrauen aufzubauen und Konflikte zu entschärfen. Obwohl der Begriff oft in der Psychologie und insbesondere in der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) verwendet wird, hat er eine universelle Relevanz für jede Art von Beziehung – sei es in der Familie, in romantischen Partnerschaften, unter Freunden oder am Arbeitsplatz.

Die 3 wichtigsten Erkenntnisse

Emotionale Validierung ist keine Zustimmung – Es bedeutet, die Gefühle einer anderen Person anzuerkennen, ohne diese zu bewerten oder gutzuheißen.

Validierung fördert stärkere Beziehungen – Studien zeigen, dass Validierung das Vertrauen vertieft, Konflikte entschärft und emotionale Belastungen reduziert.

Es ist eine erlernbare Fertigkeit – Durch aktives Zuhören, Empathie und die richtige Kommunikation kann jeder emotionale Validierung üben und verbessern.

Was ist emotionale Validierung?

Emotionale Validierung bedeutet, die Gefühle einer anderen Person anzuerkennen und als berechtigt wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen. Es geht darum, die emotionale Realität des Gegenübers zu verstehen und zu akzeptieren – selbst dann, wenn man anderer Meinung ist oder die Gefühle nicht teilt. Eine Studie von Marsha Linehan (1993), der Begründerin der DBT, zeigt, dass die Validierung von Emotionen dabei helfen kann, emotionale Intensität zu reduzieren und die Kommunikation zu verbessern.

Was emotionale Validierung nicht ist

Emotionale Validierung bedeutet nicht, dass man mit einer Meinung oder Handlung einverstanden ist. Es heißt auch nicht, dass man Gefühle rechtfertigt, die potenziell schädlich sind. Vielmehr bedeutet es, die Emotionen als reale Erfahrung der betroffenen Person anzuerkennen. Beispiel: Wenn ein Freund wütend ist, weil er sich ungerecht behandelt fühlt, könnte man sagen: „Ich kann verstehen, warum du dich so fühlst, das klingt wirklich frustrierend.“ Dies bedeutet nicht, dass man die zugrunde liegende Situation gutheißt, sondern dass man die Gefühle des Freundes respektiert.

Validierende und nicht validierende Aussagen

Validierende Aussagen:

„Das klingt wirklich hart.“

„Ich kann verstehen, warum du dich so fühlst.“

„Das ergibt Sinn, dass du so fühlst.“

„Erzähl mir mehr, ich möchte es verstehen.“

„Das muss sehr enttäuschend gewesen sein.“

Nichtvalidierende Aussagen:

„Das ist doch nicht so schlimm.“

„Du überreagierst.“

„Das ist doch kein Grund, wütend zu sein.“

„Hör auf, dich so anzustellen.“

„Mach dir keine Gedanken, das ist nicht so wichtig.“

Warum ist emotionale Validierung wichtig?

Emotionale Validierung hat zahlreiche Vorteile für zwischenmenschliche Beziehungen:

Verstärkung von Bindungen: Menschen fühlen sich gehört und verstanden, was Vertrauen und Nähe fördert.

Konfliktprävention: Indem wir Gefühle anerkennen, entschärfen wir potenzielle Konflikte.

Emotionale Entlastung: Validierung hilft Menschen, ihre Emotionen besser zu regulieren.

Persönliches Wachstum: Studien zeigen, dass emotionale Validierung die Selbstwahrnehmung und Identität stärkt (Linehan, 1993).

Darüber hinaus unterstreichen Experten der Harvard Medical School, dass emotionale Validierung besonders effektiv ist, um intensive emotionale Reaktionen zu entschärfen und Missverständnisse in Beziehungen zu vermeiden (Harvard Health Blog).

Ein häufiges Missverständnis ist, dass Validierung Zeit kostet oder Konflikte in die Länge zieht. Tatsächlich belegt die Forschung, dass das Gegenteil der Fall ist: Menschen, die sich validiert fühlen, neigen dazu, sich schneller zu beruhigen und sich offener auf Lösungen einzulassen.

Wie kann man emotionale Validierung üben?

1. Aktives Zuhören: Sei präsent, gib nonverbale Signale (z. B. nicken) und vermeide Unterbrechungen.

Beispiel:

„Es klingt so, als hättest du eine wirklich harte Zeit gehabt.“

2. Empathische Spiegelung: Wiederhole, was die Person gesagt hat, um zu zeigen, dass du sie verstanden hast.

Beispiel:

„Du bist traurig, weil du dich ausgeschlossen gefühlt hast, richtig?“

3. Emotionen benennen: Hilf der Person, ihre Gefühle zu identifizieren.

Beispiel:

„Das klingt nach einer wirklich enttäuschenden Erfahrung.“

4. Kontext berücksichtigen: Versuche, die Situation aus der Perspektive der anderen Person zu sehen.

Beispiel:

„Angesichts dessen, was passiert ist, macht es total Sinn, dass du so fühlst.“

5. Nicht urteilen: Vermeide Aussagen wie „Das ist doch nicht so schlimm“ oder „Du überreagierst.“ Solche Reaktionen können die Gefühle der anderen Person abwerten.

Ein Artikel in „Verywell Mind“ hebt hervor, wie wichtig es ist, aktiv Empathie zu zeigen und gleichzeitig die eigenen Grenzen zu wahren (Verywell Mind).

Emotionale Validierung im Alltag

Emotionale Validierung ist nicht nur in Krisensituationen wichtig, sondern kann auch im Alltag Beziehungen verbessern. Ob es darum geht, einem Kollegen zuzuhören, der sich über eine stressige Deadline beschwert, oder einem Kind, das über einen Streit mit einem Freund spricht – Validierung schafft eine Grundlage für gesunde Kommunikation. Eine Studie auf PubMed zeigt, dass diese Technik besonders in Arbeitsumfeldern zur Reduktion von Stress beiträgt.

Auch in der Erziehung spielt das Validieren von dem emotionalen Zustand des Kindes eine zentrale Rolle. Kinder, die regelmäßig validiert werden, entwickeln ein höheres Selbstwertgefühl und sind besser in der Lage, ihre eigenen Emotionen zu regulieren. Dadurch werden langfristig gesunde emotionale Muster gefördert.

Grenzen der emotionalen Validierung

Während emotionale Validierung ein kraftvolles Werkzeug ist, gibt es auch Grenzen. Es ist wichtig, dass man nicht versucht, die Verantwortung für die Emotionen anderer zu übernehmen. Zudem sollte Validierung nicht mit Zustimmung verwechselt werden. Man kann die Gefühle einer Person anerkennen, ohne ihre Handlungen oder Entscheidungen zu akzeptieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass emotionale Validierung nicht das alleinige Mittel zur Konfliktlösung ist. Sie ist ein erster Schritt, der dazu beiträgt, dass sich die betroffene Person verstanden fühlt. Danach können weitere Schritte zur Problemlösung unternommen werden.

Während die Validierung von Gefühlen und emotionalen Zuständen ein kraftvolles Werkzeug ist, gibt es auch Grenzen. Es ist wichtig, dass man nicht versucht, die Verantwortung für die Emotionen anderer zu übernehmen. Zudem sollte Validierung nicht mit Zustimmung verwechselt werden. Man kann die Gefühle einer Person anerkennen, ohne ihre Handlungen oder Entscheidungen zu akzeptieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass emotionale Validierung nicht das alleinige Mittel zur Konfliktlösung ist. Sie ist ein erster Schritt, der dazu beiträgt, dass sich die betroffene Person verstanden fühlt. Danach können weitere Schritte zur Problemlösung unternommen werden.

Quellen:

Buchempfehlungen:

  • Marsha M. Linehan: „Skills Training Manual for Treating Borderline Personality Disorder“
  • Paul Gilbert: „Mitgefühl: Wie wir Mitgefühl nutzen können, um Glück und Selbstakzeptanz zu entwickeln und es uns wohl sein lassen“
  • John Gottman: „Die sieben Geheimnisse der glücklichen Ehe“
  • Brené Brown: „Verletzlichkeit macht stark – Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden“
  • Daniel Goleman: „EQ: Emotionale Intelligenz“
  • Thich Nhat Hanh: „achtsam sprechen – achtsam zuhören: Die Kunst der bewussten Kommunikation“
  • Susan David: „Emotionale Beweglichkeit: Für freie Entfaltung mit klarem Blick und offenem Geist“

Fazit

Emotionale Validierung ist eine transformative Praxis, die sowohl für individuelle als auch für kollektive Beziehungen von unschätzbarem Wert ist. Indem wir uns die Zeit nehmen, die Emotionen anderer zu verstehen und anzuerkennen, können wir eine empathischere und verbundenere Welt schaffen.

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